Ein langer Schlag
Samstag/Sonntag Heiligenhafen - Bornholm 140 sm
Sa.16:05 Leinen los in Heiligenhafen.
Es weht nur ein mässiger Wind und nach dem wir die
Ansteuerungstonne passiert haben setzen wir um 16:30 die Segel und nehme Kurs auf die
Fehmanrsundbrücke. Dei Wind steht günstig und wir laufen "Platt vor dem Laken" durch
den Tonnenstrich.Um 17:45 haben wir die Tonne 13 querab und setzen den Kurs auf Bornholm.
Leider schläft der Wind ganz ein. Da wir die Nacht nicht dümpelnd vor Staberhuk verbringen wollen,
werfen wir um 18:10 die Maschine an. Gerhard hatte Zuhause vorgekocht und so serviert er
uns eine kräftige Gulaschsuppe zum Abendessen. Sie schmeckt hervorragend.
Wir haben 2 Wachen a 2 Mann vorgesehen im 4 Stunden Rhythmus.
Gerhard ist freigestellt, da er uns als Smutje versorgen soll und bei Bedarf zu Manövern
hinzugezogen werden soll..
Um 21:00 bis 01:00 übernehmen Klaus und Uwe die erste Wache. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang
verziehe ich mich in die Koje. An Schlaf ist kaum zu denken, da der Motor neben mir seine Arbeit
verrichtet.
Um 0:45 verebbt -pünktlich zum Wachwechsel- der Lärm. Wir haben etwas Wind bekommen und setzten
die Fahrt unter Groß und Genua fort. Wir schleichen uns durch das Verkehrstrennungsgebiet.
Nach 2 Stunden, wir laufen bereits ausserhalb parallel, kommt uns eine Fähre auf gleichem Kurs sehr nahe. Nachdem wir mit
einer kräftigen Lampe erst die Brücke und dann unser Segel angestrahlt haben, ändert sie Ihren Kurs
und rauscht mit etwas Abstand an uns vorbei.
Dann geht die Sonne auf. Wie schon während meiner Fahrenszeit geniesse ich dieses Naturschauspiel immer wieder.
Gerhard serviert uns ein kräftiges Frühstück.
Wir beobachten, wie die Küstenwache ein Schlauchboot aussetzt und einen entfernten Segler kontrolliert.
Ich bringe unser Logbuch auf den aktuellen Stand. Da nimmt das Boot auch schon Kurs auf uns. Bald heißt es:
"Dürfen wir an Bord kommen" ? Was sollen wir darauf schon antworten? Unsere Ausweise und Bootsführerscheine werden
kontrolliert und erfasst. Danach bekommen wir noch eine Belehrung bezügl. der Ein-Ausreisebestimmungen.
Die Frage ob wir mehr als 15000 € Bargeld an Bord haben bringt eine allgemeinen Lacherfolg. Dann heißt es "gute Reise".
Der Wind nimmt langsam zu, es baut sich eine unangenehme
Welle direkt von achtern auf. Der geplante Rollbraten wird auf den Abend verschoben, da bei einigen die
Zeichen nicht auf Essen stehen. Um 22:20 sind wir dann in Roenne angekommen.
Wir haben 139 sm in 30 Std 15 min hinter uns gebracht.
Gerhard serviert uns noch einen guten Rollbraten mit Klössen und Rotkohl.